27.03.2025Insight

Wie man den KYC Prozess und die Identitätsprüfung in der Finanzwelt für Kunden in Deutschland verbessern kann

Chris photoBy Chris van Straeten - Chief Risk Officer
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Zusammenfassung

In der heutigen mobilen Finanzwelt erwarten Kunden einen vollständig digitalen Onboarding- und KYC-Prozess – für Banken ist das längst kein „Nice-to-have“ mehr, sondern Standard. Während sich in vielen Teilen Europas unbeaufsichtigte, KI-basierte KYC-Verfahren durchsetzen, nimmt Deutschland eine Sonderrolle ein: Hier dominiert nach wie vor das Video-Ident-Verfahren – ein Überbleibsel früherer Standards.

Im Jahr 2024 führten drei zentrale Entwicklungen zu einem Kurswechsel im deutschen Umgang mit KYC:

1. Erstens erklärte das Bundesfinanzministerium öffentlich, dass es Video-Ident nur noch als Brückentechnologie betrachtet.

2. Zweitens wurde der europäische Rechtsrahmen durch die Einführung der AML-Verordnung und eIDAS 2 neu definiert – beide treten in den kommenden Jahren schrittweise in Kraft.

3. Drittens haben sich alternative Verfahren zum Video-Ident auf dem deutschen Markt längst durchgesetzt: Allein 2024 nutzten Millionen von Kunden diese neuen Lösungen.

Diese Dynamik hat eine zentrale Frage aufgeworfen: Gehört Video-Ident bald der Vergangenheit an? Auch wenn das (noch) nicht der Realität entspricht, ist eines klar: Der Markt verändert sich rasant. Für deutsche Finanzinstitute ist jetzt der richtige Zeitpunkt, ihre aktuellen Prozesse kritisch zu hinterfragen – und zu prüfen, ob sie wirklich zukunftssicher aufgestellt sind.